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Ablauf der Eingewöhnung


Die Eingewöhnung in Peterchens Mondfahrt gestaltet sich in Anlehnung an das infans-Eingewöhnungsmodell und beginnt bei uns nicht mit dem ersten Tag in der Einrichtung sondern bereits mit einem Kennenlern-Nachmittag.


Bevor ein Kind seinen ersten Tag in unserer Einrichtung hat, nehmen wir uns viel Zeit und führen mit den Eltern ein Vorgespräch. Dabei klären wir, ob es Besonderheiten bei Ihrem Kind gibt, wie zum Beispiel die familiäre Situation ist (z.B. alleinerziehend, Umzug etc.) oder ob Ihr Kind Allergien hat. Natürlich wollen wir wissen ob Ihr Kind überhaupt schon einmal von Ihnen getrennt war und wie Sie sich die Eingewöhnung vorstellen – welche Stellung wir beziehen, wie viel Zeit Sie dafür eingeplant haben, ob das Kind ein Kuscheltier, Schnuller etc. braucht.


Für den ersten Tag ihres Kindes in unserer Einrichtung vereinbart die Erzieherin mit den Eltern einen Termin. Wir achten bei der Terminfestlegung darauf, dass immer zwei Kinder in der gleichen Woche, jedoch nie am gleichen Tag beginnen. Die primäre Bezugsperson begleitet das Kind bei der Bewältigung der Transition und gibt ihm emotionalen Rückhalt.


Für Kinder in der Eingewöhnungsphase gelten nicht die normalen Bring- und Abholzeiten. Die eigentliche Bringzeit ist bis 9:00 Uhr. Alle anderen Kinder sind schon da und werden von einer zweiten Fachkraft betreut. So hat die Erzieherin genügend Zeit für das neue Kind, welches eine Viertelstunde nach der regulären Bringzeit mit seiner Bezugsperson kommt. Nach der Begrüßung gehen wir gemeinsam in den Gruppenraum. Das Kind hat Gelegenheit sich umzusehen, während die Erzieherin mit der Mutter die Formalitäten erledigt: wir nehmen Einsicht in das gelbe U-Heft, überprüfen die Notfall-Telefonnummern und besprechen den Tag. Gemeinsam gehen wir in die Garderobe und suchen einen Platz für Ihr Kind aus. In erster Linie spricht die Erzieherin Ihr Kind an, um ein Band der Vertrautheit aufzubauen. Denn es liegt auch an der Erzieherin, wie gut und wie schnell sie zu dem Kind eine Beziehung aufbauen kann und somit zu seiner Bezugsperson wird. Gemeinsam schauen wir uns noch einmal die anderen Räume an bevor wir im Gruppenraum bleiben.


Am ersten Tag bleiben Sie einige Zeit mit dem Kind da. Sie ermutigen das Kind während die Erzieherin versucht das Kind langsam an sich zu gewöhnen. Dabei halten Sie sich eher im Hintergrund und greifen nicht direkt in die Spielsituation Ihres Kindes mit der Erzieherin ein. Nach etwa einer Stunde gehen Sie mit Ihrem Kind wieder gemeinsam nach Hause. In den nächsten 2 – 3 Tagen wiederholt sich der Ablauf. Diese Phase nennen wir auch die Grundphase.


Am vierten Tag versuchen wir eine kurze Trennung. Sie bleiben eine kurze Zeit im Gruppenraum und verlassen ihn dann für einige Minuten – maximal eine halbe Stunde. Wichtig ist dabei die Beobachtung der Reaktion des Kindes zum Zeitpunkt der Trennung und beim Wiederkommen des Elternteils. Danach entscheidet sich das weitere Vorgehen. War der erste Trennungsversuch erfolgreich, schließt sich für die nächsten Tage die Stabilisierungsphase an. Der Zeitraum, in dem der Elternteil abwesend ist, wird schrittweise verlängert. Nach ca. zwei Wochen akzeptiert das Kind die Erzieherin als seine neue Bezugsperson. Es ist die sogenannte Schlussphase und die Eingewöhnungsphase ist abgeschlossen. Das ist der Idealfall.


War der erste Trennungsversuch nicht so erfolgreich, verlängert sich die Stabilisierungsphase. Das heißt, für die nächsten Tage entfernen Sie sich nur für maximal eine halbe Stunde. Dann wird ein neuer Trennungsversuch gestartet. Erst wenn sich das Kind von der Erzieherin nach dem Weinen trösten lässt oder gar nicht erst zu weinen beginnt, akzeptiert es sie als neue Bezugsperson. Die Eingewöhnungsphase ist damit abgeschlossen.


Erst danach ist das Kind bereit, seinen Mittagsschlaf bei uns zu halten. In den Phasen der Eingewöhnung (und natürlich auch danach) darf das Kind selbstverständlich seinen Schnuller, ein Kuscheltier oder andere Ersatzobjekte mitbringen. Eine genaue Zeitangabe über die Dauer der Stabilisierungs- und Schlussphase können wir nicht machen, da sich diese individuell nach den Bedürfnissen eines jeden Kindes richtet und abhängig vom Bindungstyp des Kindes ist.


Das Kind hat bereits eine zeitliche Vorstellung von Abläufen, z.B. nach dem Mittagsschlaf gehen wir auf den Spielplatz oder morgens aufstehen, waschen, anziehen und dann frühstücken. Dies ist eine Erfahrung, auf die es zurückgreifen kann und die bei der Eingewöhnung von Vorteil ist. Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen der Übergangsbewältigung ist die Erfahrung von Verlässlichkeit und Vertrauenswürdigkeit beim Bringen und Abholen. An diese Zeiten sollte sich vor allem die bringende und abholende Bezugsperson richten, da sich das Kind daran orientieren kann.